Fisting Anleitung für Anfänger – Richtig Fisten lernen
Du findest das Gefühl von Fingern in deiner Vagina oder deinem Anus gut? Dann könnte dir das Gefühl von allen Fingern noch viel besser gefallen – Ja, wir reden vom Fisting!
Für viele die mit dem Fisten oder dem Gefistet werden noch keine Erfahrung gemacht haben, klingt das Thema oft erstmal etwas angsteinflößend. DOch keine Sorge: Mit unserer Anleitung wird das Fisting ein intensives und neues Vergnügen.
In diesem Beitrag erklären wir auf was du achten musst, was du benötigst, klären auch über Risiken auf, und geben dir ein Tutorial an die Hand, damit dein erstes Fisting Erlebnis auch als Anfänger gleich ein Erfolg wird!
Was ist Fisting?
Fisting ist eine spezielle sexuelle Praktik. Bei dieser wird eine ganze Hand, mehrere Hände oder zumindest mehrere Finger einer Hand in die Vagina oder den Anus eingeführt. Fisting wird auch Faustverkehr genannt. Im Laufe der Zeit haben sich drei verschiedene Praktiken herausgebildet. Das Einführen von beiden Fäusten wird als doppelter Faustverkehr bezeichnet. Ansonsten unterscheidet man zwischen analem und vaginalem Faustverkehr.
Anales Fisten
Beim analen Fisten wird die Hand in den Anus eingeführt. Anatomisch bedingt ist der Anus deutlich enger als beispielsweise die weibliche Vagina. Dadurch gestaltet sich das Einführen der Hand von Haus aus deutlich schwieriger. Zudem kann es sein, dass sich im Enddarm noch Kot befindet. Dieser sollte vor dem Fisting ausgeschieden oder herausgespült werden.
Im Vergleich zum vaginalen Faustverkehr wird also bedeutend mehr Vorbereitungszeit benötigt. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Anus langsam vorgedehnt werden sollte, damit sich das Gewebe langsam an das Eindringen gewöhnen kann. Beim analen Fisting sind passive Teilnehmer dem aktiven Partner quasi ausgeliefert. Aus diesem Grund wird analer Faustverkehr insbesondere in der BDSM-Szene praktiziert.
Vaginales Fisten
Im Gegensatz zum analen Fisten wird beim vaginalen Fisten eine Faust in die Vagina der Frau eingeführt. Im Vergleich zur Vagina ist der Anus deutlich flexibler. Der Grund ist einfach zu benennen: Der muskuläre Vaginalschlauch dient von Natur aus als Geburtskanal und ist dadurch indirekt für diese sexuelle Spielart sehr gut geeignet.
Allerdings sollte man auch hier nicht sofort „aufs Ganze“ gehen, ansonsten kann es passieren, dass sich die Scheidenmuskulatur verkrampft.
Warum macht Fisten so vielen Frauen & Männern Spaß?
Ist man im Fisting geübt und sind die Körperöffnungen entsprechend dehnbar, dann lässt sich tatsächlich die ganze Hand beziehungsweise Faust einführen. Geübte Nutzer können sogar ein Stück des Unterarms mit einführen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten, relativ viele Lustpunkte intensiv zu bearbeiten. Schließlich kann man mit Finger und Daumen nach Belieben in der Körperöffnung agieren. Im Vergleich zu einem Dildo ergeben sich dadurch ganz neue Möglichkeiten.
Hinzu kommt ein ausgefülltes Gefühl, dass sehr viele Männer und Frauen als äußerst erregend und angenehm beschreiben. Das sind aber noch nicht alle Gründe, warum anales Fisting bei Männern und Frauen so beliebt ist. Ein weiterer Grund liegt darin, dass speziell BDSM-Fans mit dem Fisting ihre Neigungen ausleben können.
Der aktive Part übernimmt die volle Kontrolle über den passiven Partner. Letzterer muss sich vollständig hingeben. Viele Paare empfinden auch das als sehr erregend.
Wie fühlt sich Fisting an?
Männer und Frauen empfinden Fisting sehr unterschiedlich. Letztlich ist die Wahrnehmung dieser sexuellen Praktik einfach zu individuell. Grundsätzlich sollte man aber zwischen dem aktiven Part, also dem Fister, und dem passiven Part, dem Gefisteten, unterscheiden.
Wie fühlt es sich für den Fister an?
Viele Fister berichten, dass sie die Reaktionen des Gefisteten mögen und als erregend wahrnehmen. Im BDSM-Bereich ist der Fister zudem meistens der dominante Part und kann sich dadurch sehr gut entfalten.
Außerdem gibt es viele Erfahrungen von Fistern, dass sie das haptische Gefühl mögen. Sie spüren das weiche, warme Gewebe und zugleich die angenehme Enge. Nicht wenige beschreiben dieses Gefühl als fantastisch. Da verwundert es nicht, dass auch bei Anfängern das Fisting immer beliebter wird.
Wie fühlt es sich für den Gefisteten an?
Der Gefistete fühlt sich ausgefüllt und gedehnt. Dieses Gefühl des Ausgefülltseins beschreiben viele Frauen und Männer als stimulierend. Zugleich berichten viele Gefistete davon, dass der Orgasmus deutlich intensiver und länger ausfällt – und das ist nicht nur bei der Frau der Fall.
Während bei der Frau die Lustpunkte im Bereich der Vagina und der G-Punkt stimuliert werden, wird bei Männern beim analen Fisting der P-Punkt und somit die Prostata stimuliert. Entsprechend können in der Regel beide Geschlechter als passiver Part von der Sexpraktik profitieren.
Wie bereitet man sich auf das richtige fisten vor?
Bevor man mit dem Fisten loslegt, sollte man sich unbedingt vorbereiten. Es handelt sich um keine Sexpraktik, die man mal ebenso durchführt. Wer Anfänger ist oder einfach nur Spaß beim Fisten haben möchte, der sollte die folgenden Tipps beherzigen.
Offene Kommunikation
Speziell die Kommunikation beim Fisting sollte offen und schamfrei erfolgen. Die Partner müssen miteinander reden und sollten Vertrauen zueinander haben. Das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen. Die eigenen Wünsche und Vorstellungen müssen klar kommuniziert werden, damit es später keine bösen Überraschungen gibt. Soll das Fisting vaginal oder anal erfolgen? Soll nur eine Hand oder beide Hände verwendet werden? Wie weit soll man gehen?
Speziell die Grenzen und Regeln sollten vorher eindeutig festgelegt werden. Es kann auch empfehlenswert sein, ein sogenanntes Safe-Word beziehungsweise Sicherheitswort festzulegen. Sobald dieses fällt, sollte der aktive Part sofort jede Aktion einstellen. Das schafft ein Gefühl der Sicherheit, zusätzliches Vertrauen und erhöht den Wohlfühlfaktor.
Auf Hygiene achten
Fisting zählt zu den sexuellen Spielarten, bei denen Hygiene eine wichtige Rolle spielt. Aus diesem Grund sollte der Fister vor der Penetration die Finger, die Handflächen und den Unterarm gründlich gereinigt haben. Zudem ist es vorteilhaft, die Haut nach der Reinigung mit einer Feuchtigkeitslotion zu bearbeiten.
Dadurch lässt sich die Faust später leichter einführen. Ringe, Uhren und jede Art von Handschmuck sind tabu, ansonsten besteht Verletzungsgefahr! Wer es noch hygienischer haben möchte, der sollte Latex-Handschuhe verwenden. So viel zum Thema Hygiene beim Fister.
Aber auch der Gefistete sollte sauber sein, das gilt besonders beim analen Fisting. Der Bereich rund um den Anus sollte gereinigt und nicht mit Kot verschmiert sein. Da der aktive Partner beim analen Fisting mit der Faust tief in den Anus eindringt, sollte der Enddarm vorher entleert werden. Alternativ kann man auch eine Spülung mit einer Analdusche durchführen. ´
Hände und Nägel pflegen
Es versteht sich als ein Gebot der Fairness, dass beim Fisten gepflegte Hände genutzt werden. Niemand möchte von einer Hand mit kaputter Haut, abgeknibbelten Fingernägeln oder anderen unästhetischen Merkmalen an den Händen gefistet werden. Das würde kein schönes Gefühl erzeugen.
Obendrein sollten die Nägel kurz geschnitten sein, damit beim Gefisteten keine Schmerzen oder Verletzungen verursacht werden. Scharfkantige oder spitze Fingernägel können die Atmosphäre schnell kaputt machen.
Gleitgel verwenden
Die Nutzung von Gleitgel versteht sich ebenfalls von selbst. Durch Gleitgel fühlt sich diese Sexualpraktik bedeutend angenehmer an. Zudem entstehen während des Fistens deutlich weniger Schmerzen oder andere unangenehme Gefühle. Beim Gleitmittel sollte man dann auch nicht sparen und es schlicht als Voraussetzung verstehen. Hier gilt der Grundsatz: Viel hilft viel.
Tipp: Gleitgel mit Silikon als Bestandteil ist wesentlich geschmeidiger als wasserbasiertes Gleitmittel. Es ist für das Faust-Fisting wie gemacht.
Vorspiel und Aufwärmen des analen Muskels
Vor dem Fisten sollte erstmal mit dem Vorspiel begonnen werden. Das macht Lust auf mehr und steigert die Erregung. Eine angenehme, positive Atmosphäre an einem schönen Ort wirkt entspannend und schafft gute Voraussetzungen für das Fisten. Vielleicht sind auch angenehme Musik im Hintergrund oder ein paar aufgestellte Kerzen empfehlenswert.
Ist man dann richtig in Fahrt, kann der anale Muskel langsam aufgewärmt werden. Das heißt, dass der Muskel leicht vorgedehnt wird, beispielsweise mit den Fingern. Ist man hier geschickt, dann kann diese Aufwärmübung wunderbar ins Vorspiel mit eingebaut und die Vorfreude gesteigert werden.
Alternativ eignen sich auch Sexspielzeuge zum Aufwärmen. Wie wäre es mit einem Analplug, einem (Anal-)Dildo oder anderen Sextoys, die problemlos eingeführt werden können? Auch bei den Toys kann man sich in Bezug auf die Größe langsam steigern …
Vorsichtig einführen
Jetzt kann man mit der Penetration beginnen. Es empfiehlt sich, spätestens jetzt das Gleitmittel aufzutragen. Das gilt sowohl für den Anus oder die Vagina als auch für die penetrierende Hand beziehungsweise deren Finger.
Der Gefistete sollte sich in eine angenehme Position begeben. Besonders vorteilhaft ist hier die Stellung Doggy-Style. Zunächst sollte der Fister einen oder zwei Finger einführen und etwas Fingern. Danach kann die „Dosierung“ weiter gesteigert werden, bis letztlich die ganze Faust eingeführt wird.
Es empfiehlt sich, die Sache langsam anzugehen und sich mit vorsichtigen beziehungsweise behutsamen Bewegungen vorzutasten. Speziell beim analen Fisting sollten ruckartige oder schnelle Bewegungen mit der Faust vermieden werden, da ansonsten die Darmschleimhaut verletzt werden kann!
Unser Fisting Tutorial – Richtig fisten
Wer sich an diese Anleitung hält, der wird sich und seiner Partnerin oder Partner das perfekte Fisting-Erlebnis bescheren.
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Richtige Handform verwenden
Denkt man an den Begriff „Fisting“, dann haben die meisten Menschen sofort eine Faust vor dem geistigen Auge. Vom Begriff her mag das auch richtig sein, bei der Sexpraktik „Fisting“ sieht das allerdings anders aus. Hier geht es nicht darum, einfach eine ganze Faust in eine Körperöffnung zu schieben.
Am besten klappt es mit nämlich der richtigen Handform: Die Finger werden so zusammengehalten, dass die Hand fast aussieht wie eine Ente. In dieser „spitzen“ Form kann man Anus oder Vagina besonders leicht penetrieren.
Wie nimmt man diese Handform ein? Der Mittelfinger ist lang und gerade. Jetzt zieht man den kleinen Finger und den Ringfinger an den Mittelfinger heran. Der Ringfinger bewegt sich intuitiv näher an den Mittelfinger heran. Jetzt noch den Daumen an die Unterseite von Ring und Mittelfinger legen und schon hat man die perfekte Handform für das Fisting. Wie man sieht, hat das mit einer Faust nicht sonderlich viel zu tun. Es funktioniert wunderbar und liefert grandiose Ergebnisse. Wie überall, ist auch hier etwas Übung erforderlich.
Tipp: Es empfiehlt sich, die Hand zum Mittelfinger hin möglichst „spitz“ zu formen. Dadurch fällt die Penetration besonders leicht und der Fisting-Erfolg tritt schneller ein.
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Gleitgel verwenden ( Betäubende Gels meiden!)
Wie bereits angedeutet, ist Gleitgel beim Fisting sehr empfehlenswert. Ohne Gleitgel kann die Sexualpraktik mit der Faust zu einer schmerzhaften Erfahrung werden. Spezielle Gleitmittel mit Silikon sind besonders zu empfehlen. Mit diesen Mittel gleitet die Faust beziehungsweise Hand einfach besonders gut. Die Tube mit dem Gleitmittel sollte man dann auch immer griffbereit haben. So kann man bei Bedarf schnell nachlegen und das Vergnügen kann weiter gehen.
Aber Achtung: Im Handel finden sich sogenannte Fisting-Gleitmittel. Diese betäuben quasi alle Empfindungen und sollen vor Schmerzen und unschönen Gefühlen bewahren. An dieser Stelle wird klar von der Nutzung dieser Gleitgels abgeraten. Warum? Schmerzen sind ein wichtiges Signal, die uns vor schlimmen Verletzungen bewahren. Das gilt besonders beim anal Fisting.
Entsteht beispielsweise eine Analfissur oder reißt die Afterschleimhaut ein, dann sollte man mit dem Fisting sofort aufhören. Bei einem betäubenden Gleitgel könnte man noch weiter fisten und würde nicht merken, dass die Verletzung immer schlimmer wird.
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Langsam herantasten und „Größe“ steigern
Ganz gleich, ob beim Vaginal Fisting oder Anal Fisting, man sollte sich langsam herantasten. Zunächst wird die gewünschte Körperöffnung mit einem oder mehreren Fingern penetriert. Danach kann man sich langsam steigern, die Finger wieder herein- und dann wieder herausschieben – einfach fingern. Dann nutzt man die oben beschriebene Handform und fängt langsam an, tiefer einzudringen. Irgendwann ist die Hand dann drin und beide Partner können sich dem Fisting voll und ganz hingeben.
Beim Herantasten können auch Sextoys zum Einsatz kommen. So werden im Handel beispielsweise Dildos in unterschiedlichen Größen und Formen angeboten. Wer hier eine große Sammlung hat, kann sich richtig ausprobiert und vor allem langsam die Größe steigern, bis die ganze Hand hineinpasst.
Tipp: Übrigens sollte man weder beim anal Fisting noch beim vaginal Fisting etwas erzwingen. Wenn die ganze Faust nicht hereinwill, dann geht es einfach nicht. Eventuell ist dann langfristig etwas mehr Übung notwendig oder die Anatomie lässt es einfach nicht zu. Zwangsweise Penetration kann schnell sehr schmerzhaft werden.
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Miteinander kommunizieren & experimentieren
Wie bereits weiter oben erläutert, sind Kommunikation und Offenheit beim Fisting das Salz in der Suppe. Redet man nicht miteinander, dann wird man dauerhaft nicht viel Spaß bei dieser Art Sex haben. Woher soll der Partner sonst wissen, was sich gut anfühlt und was nicht? Manchmal genügt sogar schon die nonverbale Kommunikation.
Wer das Gesicht und die Augen des anderen sieht, weiß oft relativ schnell, ob es gerade gut oder schlecht läuft. Entsprechend sollte man nie ganz den „Kontakt“ beim Fisting verlieren. Das gilt vor allem für Anfänger oder Einsteiger.
Ebenfalls gut für Anfänger ist das Experimentieren. Hier kann man sich ruhig etwas ausprobieren, wie zum Beispiel andere Formen der Hand einnehmen, das Handgelenk drehen oder immer mal wieder die Position wechseln. Natürlich gilt auch hier, dass man dies vorsichtig tun sollte. Und wer etwas mutiger ist und bereits Vertrauen mit dem Partner aufgebaut hat, der kann sich zudem auf die Suche nach dem P- beziehungsweise G-Punkt machen.
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Hand nach dem Fisting rausziehen
Ist man „fertig“, dann sollte ein viel zu schnelles Herausziehen der Hand vermieden werden. Zunächst sollte man die Hand wieder in die richtige Handform bringen. Dann sollte man mit der freien Hand den äußeren Bereich der Körperöffnung , wie zum Beispiel den Hintern, massieren und zugleich etwas mehr Gleitmittel auftragen. Jetzt kann die Hand langsam herausgezogen werden.
Wenn der Gefistete dabei ausatmet, kann dies das Herausziehen erleichtern. Viele Paare und Anfänger nutzen auch Klitorisvibratoren, um für ein wenig Abwechslung und vor allem Entspannung zu sorgen.
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Nach dem Fisting
Nach dem Fisting ist Entspannung angesagt. Das Fisting war vermutlich ziemlich anstrengend für alle Beteiligten. Jetzt sollte man kuscheln, sich der Musik hingeben, entspannt unterhalten oder einfach nur ein leckeres Getränk genießen. Vielleicht treten beim Gefisteten jetzt langsam Schmerzen auf.
Keine Angst, das ist normal und wird wieder vorbeigehen. Spätestens in ein paar Tagen ist alles abgeheilt und es bleiben nur noch die schönen Erinnerungen. Wer jetzt noch Sex möchte, der sollte übrigens mindestens eine Stunde warten. Beim vaginal Fisting muss sich die Vaginalmuskulatur und beim anal Fisting die Analmuskulatur erstmal entspannen und zurückziehen.
Ohnehin dürfte die Frau in der Vagina den Penis kaum spüren, da jetzt alles noch recht weit ist. Ebenfalls problematisch: Beim Sex wird der Penis oft viel zu schnell in die Körperöffnung gestoßen. Das kann für eine zusätzliche Reizung sorgen und vielleicht sogar zu kleinen Verletzungen führen. Eine Pause ist also erstmal eine gute Sache und sorgt für viel Entspannung.
Welche Risiken bestehen beim Fisting?
Beim Thema Fisting schwingen auch immer irgendwie Bedenken mit. Kann man sich dabei verletzen? Funktioniert das wirklich und besteht eine Infektionsgefahr? Über eben jene diese Risiken wird in den nachfolgenden Absätzen mit diesem Ratgeber aufgeklärt.
Verletzungen
Beim Fisting kommt es fast immer zu Verletzungen, aber eher zu ziemlich kleinen. Diese heilen innerhalb weniger Tage ab. Größere Verletzungen entstehen eigentlich nur, wenn man sich nicht an die Fisting Anleitung hält. Werden beispielsweise beim anal Fisting zu schnelle und ruppige Bewegungen durchgeführt, kann dies zu einem Riss in der Analschleimhaut oder anderen schmerzhaften Verletzungen führen. Es können Blutungen auftreten oder sich langfristig Hämorrhoiden bilden.
Ein Afterriss lässt sich zwar gut behandeln und heilt wieder aus, aber erstmal ist er sehr unangenehm – vom Arztbesuch ganz zu schweigen. Aus diesem Grund sind langsame Bewegungen und vor allem Gleitgel Pflicht. Dann sollte es mit Verletzungen eigentlich keine Probleme geben.
Schmerzen
Sobald Schmerzen auftreten, sind beide Teilnehmer gefragt. Der aktive Partner sollte erstmal pausieren und der passive Partner muss sich natürlich mitteilen. Sind die Schmerzen vorüber und wurde nochmal eine Portion Gleitmittel aufgetragen, dann kann man mit dem Vergnügen langsam fortfahren.
Ohnehin sind Schmerzen bei dieser Sexualpraktik eine Frage der Gewöhnung. Hat man bereits ein paar Mal Fisting praktiziert, dann wird die Anzahl der schmerzhaften Gefühle eher ab- als zunehmen. Zudem sollte man sich an die oben aufgeführten Anleitung und Tipps halten. Dadurch wird das Risiko für Schmerzen minimiert.
Fäkalien
Speziell Anfänger empfinden beim Gedanken an das anale Fisten zunächst Ekel. Sie haben ein Bild von Kot im Kopf und setzen es mit dem Fisten gleich. Zu Unrecht: Hält man sich an die obigen Tipps und ist entsprechend reinlich, dann wird man kaum Kontakt mit Fäkalien haben. Ganz ausschließen kann man das insbesondere beim analen Fisting natürlich nicht, allerdings dürfte sich der Kontakt in Grenzen halten.
Davon abgesehen sollte man sich klarmachen, dass Kot an sich nichts Schlimmes ist. Es handelt sich zwar um ein Abfallprodukt des Körpers, jedoch wurde uns der Ekel erst anerzogen. Fäkalien sind bei nüchterner Betrachtung einfach nur organisches Material. Geht man mit dieser Einstellung ans anale Fisting heran, dann wird man deutlich mehr Spaß haben und sich spürbar besser hingeben können.
Geschlechtskrankheiten
Die Angst vor Geschlechtskrankheiten ist beim Fisting nicht ganz unbegründet. Zwar findet nicht zwingend ein direkter Kontakt der Geschlechtsorgane statt, jedoch können Bakterien und Viren dennoch übertragen werden. Das erfolgt zum Beispiel über infizierte Körperflüssigkeiten, die sich an der Hand befinden oder auf anderen Weg in die Körperöffnungen des Gefisteten gelangen – und andersrum.
Überdies können im Bereich der Körperöffnung Risse und Blutungen entstehen, genau wie an den Fingern und der Hand beziehungsweise Faust des Fisters. Eine Übertragung kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Wer das Risiko minimieren möchte, der sollte sich nicht nur an die obigen Tipps halten, sondern auch Latex-Handschuhe tragen.
FAQs – Häufige Fragen zum Fisten
Kann man auch alleine fisten?
Wer etwas gelenkig ist, der kann sich auch selbst fisten. Allerdings sollte man zunächst ein paar Körperstellungen ausprobieren und testen, welche Position für dieses Vorhaben am angenehmsten ist. Frauen haben es zudem etwas leichter als Männer. Mit etwas Übung können sie ihre Faust sitzend relativ leicht in die Vagina einführen.
Alternativ kann man auf Sextoys zurückgreifen, die die Form einer Hand, einer Faust oder eines Unterarms haben. Hiermit lässt sich das Fisting wunderbar simulieren und diese Spielart alleine genießen.
Was ist, wenn man nach dem Fisten blutet?
Eine leichte Blutung ist nicht sonderlich schlimm und kann immer mal wieder vorkommen. Ist die Verletzung zu stark, sollte man sich eine längere Zeit schonen und das nächste Mal etwas vorsichtiger vorgehen.
Treten allerdings starke Blutungen auf, dann ist es an der Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt umso mehr, wenn die Blutungen über viele Stunden oder gar Tage anhalten. Ist die Verletzung zu stark, dann muss vielleicht sogar operiert werden.
Wann ist Anus oder Vagina zum fisten bereit?
Die Körperöffnungen sind bereit, wenn die Muskulatur vorgedehnt und entspannt ist. Ohnehin soll man sich langsam herantasten und zunächst Finger für Finger einführen. Erst danach kommt die Faust und spätestens dann sind Vagina und Anus für das eigentliche Fisten bereit.
Ein guter Indikator sind dabei Schmerzen: Sind diese zu stark, dann sollte man noch etwas warten. Spürt man aber gar keine oder nur minimale Schmerzen, dann ist es an der Zeit, die Faust aufzunehmen.
Sollte man vor dem Fisten den Darm entleeren
Eine Darmentleerung ist nicht zwingend erforderlich, für alle Beteiligten aber sehr empfehlenswert. Es ist alles einfach hygienischer, wenn der Darm entleert ist. Außerdem wird Infektionen vorgebeugt und man kann sich deutlich besser entspannen.
Leiert Fisting die Muskeln aus?
Fisting leiert die Muskulatur nicht wirklich aus. Genau wie beim Sport werden die Muskeln im Bereich der Vagina oder des Anus durch das Fisting trainiert. Zudem sind Muskeln sehr dehnfähig mit der positiven Eigenschaften, sich nach einer Dehnung wird in die ursprüngliche Form zurückzuziehen.
In Bezug auf die Vagina passiert dies nach jeder Geburt. Nach der Weitung finden die Muskeln, nachdem das Kind den Körper beziehungsweise die Vagina der Mutter verlassen hat, wieder zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Entsprechend muss man sich hier gar keine Gedanken machen.
Kann man direkt nach dem Fisting wieder Sex haben?
Grundsätzlich sollte man nach dem Fisten erstmal eine Stunde Pause machen. Erst danach ist Sex empfehlenswert. Die Körperöffnung ist ohnehin so gedehnt, dass man den Penis kaum spüren dürfte. Zudem können die schnellen Bewegungen des Penis zu kleinen Verletzungen am zuvor stark beanspruchten Gewebes führen. Speziell als Anfänger kann das ab und zu passieren.
Benutzt man beim Fisten wirklich die ganze Faust?
Theoretisch ist die Nutzung einer ganzen Faust möglich, empfohlen werden kann das aber nicht. Vielmehr sollte man gemäß der vorgestellten Anleitung eine spezielle Fisting-Handform einnehmen.
Das ist sowohl beim Eindringen als auch bei der Bewegung im eingeführten Zustand deutlich angenehmer. Es handelt sich um einen weit verbreiteten Irrglauben, dass Fisting immer das Einführen einer Faust meint.
Kann man vom Fisten einen Orgasmus bekommen?
Ja, man kann sogar sehr lange und intensive Orgasmen bekommen. Das gilt sowohl für die Frau als auch für den Mann. Bei der Frau können der G-Punkt und viele weitere Lustpunkte stimuliert werden, beim Mann hingegen der P-Punkt und somit die Prostata.
Beachtet werden sollte jedoch, dass jeder Mensch anders ist und der Orgasmus individuell verschieden ausfällt. Einige Menschen lieben das Fisten, haben aber nur selten einen Orgasmus dabei. Andere können sich über extreme Orgasmen freuen und wollen nichts anderes mehr außer Sex und Fisting.
Fazit: Richtig fisten lernen macht Spaß
Wer sexuelles Neuland betreten oder einfach aus Neugier etwas ganz und gar neues mit der Partnerin oder dem Partner ausprobieren möchte, der sollte sich dem Thema Fisting widmen. Fisting wird in letzter Zeit immer beliebter und das nicht nur in der BDSM-Szene. Auch viele durchschnittliche Paare wissen die Vorteile dieser Sexpraktik zu schätzen. Die Orgasmen können deutlich intensiver sein und zugleich entsteht eine deutlich engere Bindung zwischen den Partnern.
Das Sexualleben wird verbessert und es tun sich ganz neue Gefühle auf. Dabei muss man für dieses Erlebnis gar nicht erst teure Sexspielzeuge oder ähnliches erwerben. Alles, was man benötigt, sind ein wenig Experimentierfreude und eine Packung Gleitgel. Wer es noch nicht ausprobiert hat, der sollte das spätestens jetzt tun! Das gilt sowohl für Männer als auch Frauen! Ein passende Anleitung und zahlreiche Tipps für Anfänger sind auf dieser Seite zu finden.